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Blasorchester und Detektiv „Allegro“ lösen mit Kindern knifflige Rätsel
VON BARBARA LIESE
Korbach - Überall auf der Bühne liegen Noten herum. Niemand weiß, wo sie herkommen und wo sie fehlen. Die Musiker des Sinfonischen Blasorchesters Korbach/Lelbach sind traurig und entsetzt. Wie sollen sie jetzt ihre Konzerte spielen? Ohne Noten spielen alle Durcheinander und sie können vielleicht nie wieder zusammen Musik machen.
Orchesterleiter Rainer Horn ist froh, dass Detektiv „Allegro“, gespielt von Andri Mischol, gerade Zeit hat und aus der Schweiz anreisen konnte, um diesen Fall zu lösen. Gemeinsam mit den Kindern, die am Sonntagnachmittag in die Stadthalle gekommen waren, versucht er, die richtigen Noten für die richtigen Instrumente wieder zu finden. Allegro, ein typischer Detektiv mit Trenchcoat, Hut und Taschenlampe, muss mit den etwa 500 Minidetektiven aus dem Saal zehn knifflige Rätsel lösen.
„Welches Instrument ist gerade zu hören? Erkennt ihr es mit geschlossenen Augen?“ - „Trompete“, „Posaune“, „Klarinette“. Alle rufen wild durcheinander, aber alles ist falsch. Es scheint, dass schon das erste Rätsel unlösbar ist. Aber dann kommt ein Ruf von ganz hinten aus dem Saal: „Tuba“ - und das stimmt. Jetzt geht es Schlag auf Schlag. „Welches Musikinstrument kann einen Rennwagen nachmachen?“ Nein, es ist nicht die Trompete, wie der Junge aus der vierten Reihe wieder tippt. Es ist die Posaune. Auch das „zusammengerollte“ Instrument ist keine Trompete. Es ist ein Waldhorn. Als feststeht, dass auch Oboen keine Trompeten sind, gibt der Junge aus der vierten Reihe auf. Die Musik gefällt ihm trotzdem.
Für jedes gelöste Rätsel spielt das Blasorchester zur Belohnung ein kleines Stück. „Die sanften Riesen“, „Ab in die Berge“, „Hoch zu Ross“ oder „Hollywoodhelden“ stellen die jeweils geratenen Musikinstrumente in den Mittelpunkt.
Auch ohne bunte Bilder und schrille Töne hören die jungen Zuschauer dem Schauspieler Andri Mischol und dem Sinfonischen Blasorchester mit Dirigent Rainer Horn gespannt zu. Manchmal leise, manchmal laut und manchmal mit geschlossenen Augen. Ganz so, wie es das Rätsel verlangt.
„A bissel nervös bin ich schon.“ gesteht Andri Mischol vor Beginn der Vorstellung. „Ich bin das erste Mal in Deutschland und sehr gespannt, wie die Kinder reagieren. Jede Vorstellung ist ein Sprung ins Wasser. Kinder sind ein spannendes Publikum und ich muss schnell reagieren können. Ich weiß nicht, was geschieht, wenn ich auf die Bühne komme. Wenn es mir gelingt, mit den Kindern in einen Dialog zu kommen, wird alles gut.“
Ein Detektiv, der mit den Kindern gemeinsame Sache macht, ein Orchester, dass die Kinder braucht, um auch in Zukunft Musik machen zu können, ein Leiter und Dirigent, der allen helfen will. Es ist die Mischung aus Spaß, Wissen, Spannung und Musik, die die Kinder von Anfang an in ihren Bann zieht.
Nach einer Stunde sind alle Noten wieder dort, wo sie hingehören. Das Orchester kann ein fehlerfreies Finale spielen und entlässt ein begeistertes Publikum von morgen. Vielleicht haben Eltern und Kinder nebenbei auch gelernt, dass Musik ganz neue Welten öffnen kann und die Korbacher Musikschule ein guter Ort dafür ist.
Fotos: Liese
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